Gitter- und Vollvisier bleiben oft zweite Wahl

Benjamin Neukom musste seine Karriere aufgrund eines Eishockey-Unfalls im Frühjahr 2024 beenden. In Let’s talk about hockey spricht er gemeinsam mit ZSC-Teamarzt Gery Büsser über Sicherheit im Eishockey.

Nach einem Zweikampf bekommt der damalige Olten-Stürmer Benjamin Neukom im November die Stockschaufel ins Gesicht. Dabei verliert er auf einem Auge 92 Prozent Sehkraft. Gemeinsam mit ZSC Teamarzt Gery Büsser diskutiert er bei Let’s talk about hockey die Risiken des Sports und wieso viele Spieler freiwillig auf Vollvisier und/oder Gitter verzichten. Die ganze Sendung gibt es in der MySports App und auf MySports Eins.

Ein paar zentrale Aussagen

Darum tragen viele Spieler kein Gitter oder Vollvisier

  • Viele Spieler sind stolz darauf, sich als "Männer" zu präsentieren und fühlen sich teilweise sogar in ihrer Männlichkeit bedroht, wenn sie ein Vollvisier oder ein Gitter tragen. Sie sehen es als Teil des Sports, gewisse Risiken einzugehen, und wollen sich nicht anders darstellen als ihre Idole.
     
  • Im Nachwuchsbereich ist das Tragen von Gittern oder Vollvisieren obligatorisch. Viele Spieler freuen sich darauf, mit 18 Jahren das Gitter abzunehmen, da es als Meilenstein wahrgenommen wird.
     
  • Einige Spieler berichten, dass sie sich unwohl fühlen oder dass das Gitter ihre Sicht und Bewegungsfreiheit einschränkt, was sich auf ihr Spielgefühl auswirkt. Während ein Vollvisier oder Gitter Gesichtsverletzungen fast vollständig verhindern kann, empfinden einige Spieler, dass es eine falsche Sicherheit bietet. Sie könnten anders spielen, indem sie Risiken eingehen, die sie ohne den zusätzlichen Schutz vermeiden würden.

Vor- und Nachteile eines Halsschutzes

  • Der Halsschutz kann gefährliche Verletzungen an Hals und Nacken vorbeugen, die durch Schlittschuhkufen verursacht werden können. Besonders seit tragischen Unfällen wie dem von Adam Johnson ist das Bewusstsein für Halsschutz gestiegen.
     
  • Moderne Halsschutze sind aus schnittfestem Material gefertigt, das leicht und komfortabel ist, und bieten somit einen effektiven Schutz ohne signifikante Beeinträchtigung des Tragekomforts.
    Nachteile
     
  • Ältere Modelle waren oft unkomfortabel, steif und schränkten die Beweglichkeit ein.  Einige Spieler glauben, dass das Tragen eines Halsschutzes die Gefahr einer falschen Sicherheit mit sich bringt, was dazu führen könnte, dass sie in Situationen anders agieren, als sie es ohne Schutz tun würden

Für Neukom und Büsser ist der Nutzen des Halsschutzes trotzdem unbestritten.  Wie es Benjamin Neukom heute geht und welche Zukunftspläne er jetzt neben dem Eis hat, siehst du bei Let’s talk about hockey. 

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