Der NHL Draft 2025 – eine Schweizer Morgenröte?

Als Kind habe ich gelernt, dass Morgenrot schlechtes und Abendrot gutes Wetter bedeutet. Morgenröte ist somit ein eher schlechtes Zeichen und ja, die Schweizer Morgenröte ist berechtigt. Glücklicherweise stimmen die Vorboten des kommenden Wetters nicht immer mit dem Resultat überein. Hoffen wir, dass dies auch hinsichtlich des Schweizer Drafts 2025 nicht der Fall sein wird.

Insgesamt geht man von einem ordentlichen Draft aus. Als Nr.1-Favorit steht der US-Amerikanische Center, James Hagens, in den Startlöchern. Ist er besser, als der diesjährige No.1-Pick Macklin Celebrini? Tendenziell eher nein, ich glaube, dass sie ähnlich gute No.1-Picks sind, vielleicht mit leichten Vorteilen für Celebrini. 2024 standen viele hochkarätige Verteidigertalente zur Verfügung. Dies wird 2025 nicht mehr so sein. Matthew Schaefer und Logan Hensler sind die meistgenannten Favoriten auf der Verteidigerposition, beiden wird aber aus heutiger Sicht nicht ganz die Qualität von Artyom Levshunov – dem heurigen No.2-Pick der Chicago Blackhawks – zugebilligt.

Was ist von den Schweizern und Deutschen zu erwarten? Beide U18-Auswahlen haben in den Sommerspielen nicht überzeugt. Ja, die Schweizer haben sogar enttäuscht. Zum Teil mussten sie mit Steinzeitresultaten von dannen ziehen. Die Draftklatsche 2024 der Deutschen (null Draftpicks) wird sich 2025 nicht wiederholen. Zwei, drei interessante Talente haben die Aufmerksamkeit der Scouts geweckt. 

Dasselbe kann ich von den Schweizern noch nicht berichten. Auf jeder Position gibt es zwar den einen und anderen Namen der auf der so genannten «Players to watch-Liste» auftaucht, sichere Picks gibt es aber (noch) nicht. Zum Glück stehen die Schweizer Spieler im Ruf, tendenzielle Spätzünder zu sein, so dass wir auch in diesem Jahr wieder auf den einen und anderen «Overager» hoffen können.

Noch fliesst viel Wasser den Rhein runter bis im nächsten Juni das nächste Draftspektakel ansteht, aber eine Trendwende zum Guten ist in der Schweiz aus heutiger Sicht nicht zu erwarten. Anders bei den Deutschen, dies allerdings auf tiefem Niveau.