Welche NHL Head-Coaches sind am meisten gefährdet?

Die NHL ist ein knallhartes Geschäft. Bei ausbleibendem Erfolg ist der Trainer der Erste, der seinen Platz räumen muss. Thomas Roost hat fünf Kandidaten ausgemacht, die sich schon vor Beginn der neuen Saison auf dem Schleudersitz befinden.

Dies ist meine Rangliste:

1. Sheldon Keefe, Toronto Maple Leafs             65 %*
2. Rick Bowness, Winnipeg Jets                        55 %
3. David Quinn, San Jose Sharks                       50 %
4. John Tortorella, Philadelphia Flyers              45 %
5. Mike Smith, Ottawa Senators                         45 %

* = Entlassungswahrscheinlichkeit in den nächsten 12 Monaten

Welche Kriterien spielen für die Rangliste in welcher Priorität eine Rolle (diese Kriterien würde ich z.B. auch auf unsere Schweizer Liga übertragen)?

 

Wurde der Head Coach vom aktuellen GM engagiert?

Es liegt in der Natur der Sache, dass Head Coaches, die von einem Vorgänger-GM rekrutiert wurden, sehr viel mehr gefährdet sind als die vom amtierenden GM-Auserwählten. Sheldon Keefe von den Toronto Maple Leafs hat hier schlechte Karten.

Punkteausbeute im Verhältnis zur letzten Saison

Bei diesem Punkt geht es um die Erwartungshaltung und diese richtet sich in aller Regel an der Punkteausbeute in der vergangenen Saison aus und will spürbar verbessert werden. Auch hier: Sheldon Keefe hat noch keinen grossen Resultatbeweis aus den Playoffs, der ihm den Rücken stärken würde, aber in der Regular-Season haben die Leafs viele Punkte eingefahren und falls sie dies nicht mindestens wiederholen können, dann ist auch die Regular Season Performance ein Argument gegen Keefe. D.h. die Erwartungshaltung ist hoch.

Gibt es Assistenten in der Franchise mit NHL-Headcoach-Erfahrung?

Falls diese vorhanden sind, ist das immer gefährlich für den Head Coach, weil das kurzfristige Risiko bei einem Coachingwechsel zu einem der Assistenten dadurch aus Sicht der Teppichetage minimiert ist. Auch bei diesem Punkt schaut es für Sheldon Keefe nicht gut aus…

Wie beliebt ist der Coach bei den Schlüsselspielern?

Wenn die Schlüsselspieler am Coach zweifeln, dann ist es mindestens mittelfristig schwierig, sich im Amt zu halten. Zu diesem Punkt gibt es Anzeichen, dass Rick Bowness unter Druck sein könnte. Auch John Tortorella hat immer mal wieder Probleme mit Teilen seiner Stars. 

Hat das Team mit diesem Head Coach 22/23 die Playoffs geschafft?

In der NHL schaffen es nur 50 % der Teams in die Playoffs, d.h. bereits das Erreichen der Playoffs ist nüchtern betrachtet ein ziemlich schöner Erfolg und wird auch in der NHL so interpretiert. Ottawa Coach Mike Smith kann von diesem kleinen Bonus nicht profitieren, obwohl er eine auf dem Papier stark verbesserte Mannschaft coachen konnte. 

Hat das Team mit diesem Head Coach einen Stanley Cup gewonnen?

Ein Stanley Cup Gewinn sichert dem Coach wenigstens kurzfristig den Job. Falls aber auf ein schwaches Jahr eine weitere schwache Saison folgt, dann zählt der Stanley Cup Ring nicht mehr allzu viel.

Wie lange dauert der laufende Vertrag noch und wie teuer ist er?

Bei einem langfristigen Vertrag, der zudem hoch dotiert ist, ist die Entlassungsgefahr deutlich geringer als bei einem nur noch kurz laufenden Vertrag mit geringem Gehalt. Auch in diesem Punkt hat Sheldon Keefe keine besonders guten Karten (Vertragsdauer nur noch 2 Jahre und Gehalt mit 1.95 Mio. p.a. vergleichsweise eher tief).

Ist das Team in einem «High Pressure Markt» tätig?

Smarte Teamowner lassen sich durch medialen Druck kaum beeindrucken, aber einige Owner sind mehr Fan als kühle Analysten und neigen bereits bei kurzfristig ausbleibendem Erfolg in den hochemotionalen kanadischen Märkten oder z.B. bei den New York Rangers zu übersteigertem Aktivismus. Ottawa mit Mike Smith ist diesbezüglich unter Druck und auch hier: Sheldon Keefe im Haifischbecken Toronto. 

Gewichtung:

30 %



 

20 %






 

10 %



 

10 %



 

10 %




 

10 %



 

5 %




 

5 %